Gefühlschaos und Dauergrinsen – es war unbeschreiblich, was in mir vorging und die tiefe Zufriedenheit hält noch immer an.

Meine Vorbereitung lief optimal und so verlief auch das Rennen. Pünktlich zum Sonnenaufgang war ich in der Wechselzone und startete in der zweiten Frauenwelle eine Stunde nach den Profis. Auch wenn die nachfolgenden Wellen aufschwammen, konnte ich im Main-Donau-Kanal perfekt schwimmen und mich gut orientieren. 

Der Wechsel zum Rad lief auch problemlos und die vielen Zuschauen sorgten schon zu Beginn für einen zusätzlichen Adrenalinschub. Wie auf einer Perlenschnur aufgefädelt, fuhren wir durch die hügelige Landschaft – natürlich mit genügend Abstand. Zunächst war es ruhig auf der Strecke, aber spätestens in Greding wusste ich was mit „Stimmungsnestern“ gemeint war. Mir blieb schier der Atem weg, als ich den „Berg der Leiden“ hochgepusht wurde. Aber der Höhepunkt der Radstrecke war der Solarer Berg, auf welchem die berühmt berüchtigte Tour-de-France-Stimmung herrschte – wirklich unglaublich, wie viele Menschen AUF! der Strecke standen. 

Auch die zweite Radrunde verlief gut, das Wetter war warm und trocken, die Aufnahme der Trinkflaschen– eine zum Kühlen, eine zum Auffüllen – klappte problemlos und die 20 Gels in der Verpflegungsflasche schmeckten noch gut. Nach Ende der zweiten Runde ging es fast nur noch bergab Richtung Roth zur zweitenWechselzone und ich fühlte mich, als könnte ich Berge versetzen. 

Auf den ersten Laufkilometern lief ich viel zu schnell und ich musste mich immer wieder bremsen. Die vielen Zuschauer, die Musik und auch die Läufer vor mir sorgten dafür, dass die Zeit unglaublich schnell verging. Bei km 25 wurde es dann aber doch hart und von da ab waren die jeweils nächsten Verpflegungsstellen mein Zwischenziel. 

Am Ende meines langen Tages wurde wahr, was ich 12 Monate zuvor noch fast für unmöglich hielt – Welcome tothe Finishline! stand über dem Torbogen zum Stadioneingang. Die letzten Meter trugen mich die Zuschauer ins Ziel und hier überreichte mir nach 12:17 h Jan Frodeno die Medaille – als hätte ich gewonnen. 

Gefeiert wurde natürlich noch bis zum Ende der Lasershow und die Müdigkeit wollte irgendwie nicht eintreten.

Danke an alle, die mich auf meinem Weg zur Finishlinebegleitet und unterstützt haben!!!

P.S. Mojito-Geschmack ist eindeutig mein Favoriten-Gel 😉