Ein Rennbericht von Matthias Fleischer: „Am Abendessen überlegte ich mir, wann die Verlosung für 2023 startet… Ich komme wieder!“

Erst zur Verlosung anmelden, dann nachdenken, ob man überhaupt teilnehmen möchte. Der Berg antwortete mit einer klaren Absage und hier endet der Bericht…
Natürlich nicht! Dank Martin Huchel, dem der Berg direkt positiv geantwortet hatte, erhielt Matthias einen überschriebenen Startplatz eines Bekannten.
Der Berg rief wieder und jetzt hieß es sich vorzubereiten.
Am Freitag reiste Matthias an. Noch war er ruhig, genauso wie der Berg. Nach dem Abholen der Startunterlagen am Freitag bestaunte Matthias die Kulisse. Der Berg und Matthias checkten sich gegenseitig ab. Am Samstag zeigte der Berg Matthias seine erste harte Seite. Nach dem ersten Anstieg realisierte Matthias, was er sich hier eigentlich antat. Der Berg lachte und Matthias AUFREGUNG stieg stündlich weiter an.
Am Sonntag, pünktlich um 06:30 Uhr starteten 4000 Starter*innen mit einer 40 minütigen Abfahrt. Es war sehr unruhig und verdammt schnell. Dann ging es los: Den ersten Anstieg, der Kühtai fuhr Matthias entspannt nach Leistungsvorgabe hoch. Oben angekommen füllte Matthias seine Wasservorräte auf, schnappte sich etwas zu essen und einen Vorrat an Gels. Der Berg belächelte ihn. Matthias antwortete mit einer rasanten Abfahrt und mit seiner bisher höchsten Geschwindigkeit von 97km/h. Jetzt ging es mit einer schnellen Gruppe auf zum „kleinen“ Brennerpass. Nach der Schnellverpflegung fuhr er hinauf zum Jaufenpass. Circa drei bis vier Kilometer vor dem Gipfel zeigte der Berg Matthias seine Grenzen. Er kämpfte mit seinem Magen und der Puls war zu hoch. Hatte der Berg gewonnen? Matthias Rettung war Martin. Er forderte ihn auf zu trinken, sprach ihm Mut zu. Matthias zeigte dem Berg den Mittelfinger und erreichte den Gipfel. Hier versuchte er Luft zu holen und den Magen zu beruhigen. Die Abfahrt nutzte er als Regeneration und atmete tief ein und aus, um wieder zu Kräften zu kommen. Der letzte Anstieg, das Timmelsioch lag vor Matthias. Noch einmal hieß es: Der Berg mit 1800hm gegen Matthias. Er ging in die Defensive. Sein Körper hatte seinen Tiefpunkt überwunden. Die Leistung sowie der Puls passten zum Berg. Nach 2,5h bezwang er ihn. Das Ziel kam näher. Nur noch die Abfahrt nach Sölden. Die letzen Kilometer genoss Matthias. Die Emotionen kochten hoch. „Berg du hast mich nicht bezwungen!“ Dieses Glücksgefühl etwas ganz großes geschafft zu haben, war unbeschreiblich. Das Ergebnis war eindeutig: „Nie wieder!“
Im Ziel sah Matthias seine Zeit und war sehr zufrieden. „Martin und ich sind immer beieinander geblieben und jeder hat den anderen unterstützt, gepuscht und auch mal gebremst, wenn es sein musste.“ Mit einer Fahrzeit von 10:25:24,6h erreichte Matthias den 1402. Platz in der Gesamtwertung und den 640. Platz in seiner Altersklasse.
„Ich bedanke mich bei allen, die mich unterstützt, mir gut zugesprochen haben und bei allen Gratulanten.
Einen besonderen Dank möchte ich meinem Trainer Christian Kramer aussprechen, der es irgendwie geschafft hat mich in kürzester Zeit darauf vorzubereiten.
Resümierend muss ich sagen, dass es eine perfekte und super organisierte Veranstaltung war. Viele Menschen leben dieses Event und machen es zu einem ganz besonderen Erlebnis. Die Anfeuerung an der Strecke hatte jedesmal wieder neue Kraft freigesetzt. Danke, dass ich ein Teil von diesem Mythos sein durfte!“